„Wie kann ich mit Farbe eine Präsenz erreichen, die rätselhaft und gleichzeitig nicht greifbar ist? Diese Ausgangsfrage hat mich zu Ruß- und Eisenoxydpigmenten und dem Klebstoff Leinölfirnis geführt. Vor allem im Überlagern dieser Substanzen versuche ich dieser Frage nachzugehen. Der Gestaltungsprozess beginnt für mich aber schon mit dem Vermischen dieser Materialien. Es ist ein Dialog der Substanzen, den die Materialien teilweise selbst steuern und in dem schließlich Farbe entsteht. Bei diesem offenen Prozess geht es auch darum, dem Material seine Möglichkeiten zu entlocken. Mein körperlicher Einsatz und verschiedene Werkzeuge gestalten den Arbeitsprozess mit. Im Mischvorgang selbst entsteht oft schon der Entwurf für die spätere Arbeit. Für die Ausstellung in der Städtischen Galerie Ostfildern habe ich Farbe zu einem verdichteten Kubus geschichtet. Das Gewicht der Farbe lotet die Belastungsgrenze des Bodens aus und nimmt so physikalischen Bezug zur Architektur auf. Die Präsenz der Arbeit wird durch die Materialität der schwarzen Farbe und den Geruch verstärkt und bezieht durch diese Qualitäten den Innenraum und Betrachter ein.“
Matthias Lutzeyer
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